Für die Schnittstelle Notarzt-Klinik!

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In Kooperation mit dem Arbeitskreis Notfallmedizin und Rettungswesen (ANR) und dem Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) der Ludwig-Maximilians-Universität München konnte der Notarztfördervereines Tegernseer Tal – Waakirchen e.V. erstmals einen Simulationskurs zur Schnittstelle Notarztdienst/Klinik anbieten. Simulationskurse gewinnen in der Medizin an Bedeutung, da auch komplexe Abläufe in wirklichkeitsnaher Atmosphäre nachgestellt werden können. Die adäquaten Verhaltensweisen können so ohne Gefahr für den Patienten erarbeitet werden.

Die Vorbilder solcher Simulationzentren stammen aus der Luftfahrt, wo man sich seit langem entsprechender Techniken bedient. Die dort gewonnene Erkenntnis, daß Komplikationen häufig aus Fehlerketten resultieren, macht man sich in modernen medizinischen Simulationszentren zu Nutze.

Der Förderverein übernahm die Kosten

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„Der Notarztförderverein Tegernseer Tal war bereit die Kosten für dieses Training zu übernehmen, weil im Simulationszentrum des INM Szenen aus dem rettungsdienstlichen Alltag, in Wohnungen oder auf der Straße ebenso nachgestellt werden, wie die Arbeit im Rettungswagen oder im Rettungshubschrauber.“

(Peter Friedrich Sieben, Vorsitzender des Fördervereins Notarztgruppe Tegernseer Tal)

Hierzu stehen mittels Videosimulation eingeblendete Straßen- oder Wohnungsszenen genauso zur Verfügung, wie die voll ausgestattete Kabine eines Rettungshubschraubers und der Behandlungsraum eines Rettungswagens. In angrenzenden Räumen wartet ein realitätsnah gestalteter Schockraum einer Klinik.

Gesteuert und überwacht wird der Ablauf aus einer Kabine im Zentrum mit verspiegelten Scheiben. Die bewegliche Übungspuppe kann von dort gesteuert werden. Der Funkverkehr wird ebenso simuliert, wie mögliche Komplikationen am „Patienten“ oder dem Equipment.

Desweiteren werden sämtliche Abläufe auf Video festgehalten. Auf diese Weise, kann in der kritischen Nachbesprechung des Verhalten der Teams gemeinsam besprochen werden, und nach Optimierungsmöglichkeiten gesucht werden.

Erstmals fanden durch die Unterstützung des Notarztfördervereins Tegernseer Tal – Waakirchen e.V. jetzt zwei Simulationstrainings statt, wie sie bisher deutschlandweit nicht angeboten werden konnten. Zu den beiden eintägigen Kursen fanden sich insgesamt 40 Teilnehmer aus dem Landkreis Miesbach im Münchner Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement ein.

Neben den Teams aus den Notarztwägen, bestehend aus Rettungsassistenten und Notarzt, nahmen die Teams aus der Notaufnahme des Krankenhauses Agatharied teil. So gelang es Abläufe an der Schnittstelle zwischen Notarztdienst und Klinik zu beleuchten.

Begeistertes Feedback!

Simulationskurs Notärzte

Die fast euphorische Resonanz der Teilnehmer nach dem Training gibt diesem Vorgehen Recht. Das gemeinsame Arbeiten unter den realitätsnahen Szenarien, die unerwartet eingespielten Komplikationen, die überraschend simulierten Probleme am technischen Equipment und er Umgang in stressreichen Situationen untereinander tragen nach einhelliger Meinung der Teilnehmer zur verbesserten Sicherheit in der Patientenversorgung bei.

Bereits wenige Tage nach dem Training trafen Teilnehmer der Simulationskurses im rettungsdienstlichen Alltag wieder auf einander. In den Gesprächen während und nach dem Einsatz spiegelten sich in positiver Weise die neuen Erfahrungen wider.

Organisiert worden war das Training durch Dr. Christian Pawlak, einem der Notärzte aus dem Tegernseer Tal, zugleich Vorsitzender des Arbeitskreises Notfallmedizin und Rettungswesen an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Fördervereinsvorsitzender Peter Friedrich Sieben, freute sich, das so viele aus dem Landkreis an diesem besonderen Training teilgenommen hatten. „Dies zeigt das Engagement der Rettungskräfte, die bestmögliche Hilfe bei Notfällen bieten zu können. Das gebietet Anerkennung und Respekt und deshalb sind wir auch gerne bereit, die nicht unerheblichen Kosten für diese bemerkenswerte Weiterbildung zu übernehmen.“

Dr. Pawlak äußerte die große Hoffnung nach dem so erfolgreichen Start, daß Trainings dieser Art auch in der Zukunft stattfinden können mit dem Ziel die Patientenversorgung in kritischen Situationen immer weiter zu optimieren.

Defiday im HEP!
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